Das Thema gesunde Ernährung am Arbeitsplatz beschäftigt ein Großteil der Deutschen. Denn starten wir meist noch sehr gut in den Arbeitstag (77% der Deutschen frühstücken morgens) sehen wir es auf der Arbeit nicht mehr ganz so eng mit der Nährstoffversorgung. Zwar gibt es einige Glückspilze, deren Partner ihnen morgens ein Lunchpaket für den Tag fertig macht. Oder diejenigen die eine sehr gesunde Kantine in ihrem Betrieb haben. Aber leider trifft das nur auf die wenigsten von uns zu.
Arbeitszeit ist Essenszeit
Dabei ist bei einem anstrengenden Tag auf der Arbeit, der bei einer 40 Stunden Woche inklusive Pause immerhin 8 Stunden Arbeitszeit beträgt, die Ernährung das A und O damit du keinen Durchhänger hast.
Sogar mehr noch. Wer Vollzeit in einer 40 Stunden Woche arbeitet, der verbringt fünf von sieben Tagen der Woche an seinem Arbeitsplatz. Das sind mindestens fünf Mahlzeiten, wenn man nur vom Mittagessen ausgeht, sogar ganze 10 Mahlzeiten, wenn man im Betrieb sogar noch das Frühstück zu sich nimmt. Die Snacks zwischendurch mal ganz außen vor gelassen.
Wenn wir also über gesunde Ernährung am Arbeitsplatz sprechen, dann sprechen wir über einen sehr großen Anteil an unserer Ernährung. Oder anders ausgedrückt: Wer sich zu Hause gesund und kalorienbewusst mit reichlich Obst, Gemüse und Salat ernährt, es aber auf der Arbeit nicht so genau damit nimmt, ernährt sich nicht gesund.
Was spricht denn eigentlich gegen eine gesunde Ernährung am Arbeitsplatz?
Wenn du dir aussuchen könntest, ob du dich gesund ernährst oder ungesund würdest du dich sicherlich für die gesunde Variante entscheiden. Doch wie kommt es also, dass wir uns während der Arbeitszeit anders Verhalten als es unser logisches Denken eigentlich von uns erwartet?
Dabei gibt es einige Gründe:
Mittags mit den Kollegen essen gehen.
Die Mittagspause ist eine wichtige soziale Komponente und oft geht man mit den gleichen Kollegen essen. Sich gegen ein Essen mit ihnen zu entscheiden kommt der Abkapselung von deiner Gruppe gleich. Und wer will sich schon freiwillig ausgrenzen?
Die Macht der Gewohnheit
Schon aus Gewohnheit gehen wir zu unserem Lieblingsitaliener zum Mittag und direkt danach noch in die Espresso-Bar gegenüber. Entledigen wir uns dieser festen Tätigkeit zur Mittagspause stehen wir nachdem wir unser gesundes, wahrscheinlich selbst gekochtes Essen, aufgegessen haben irgendwie nur rum ohne dass wir genau wissen, was wir mit dem Rest der Mittagszeit anfangen. Uns fehlt also der Inhalt in der neu gewonnenen Zeit, die wir nicht in unserem Lieblingsrestaurant verbringen. Bis wir uns an den neuen Ablauf gewöhnt haben vergeht einiges an “gewöhnungsbedürftiger Zeit”.
Es ist weniger Aufwand
Nicht zuletzt ist es wesentlich weniger Aufwand immer in die gleichen Restaurants zu gehen oder einfach in die Kantine zu gehen und sich für eines der aufgeführten Gerichte zu entscheiden. Du weißt woran du bist und musst nicht groß herum experimentieren, was denn nun schmecken könnte. Ein Vorbereiten z.B. in Form von Vorkochen entfällt komplett, weil das Essen gegen Bezahlung verzehrfertig serviert wird.
Was spricht denn für eine gesunde Ernährung am Arbeitsplatz?
Jetzt haben wir uns noch einmal die Vorteile “ungesunden” Essens vor Augen geführt und sind uns bewusst geworden, dass das Essen am Arbeitsplatz einen sehr großen Anteil an unserer Ernährung hat. Deswegen wollen wir jetzt gucken, was genau denn für eine gesunde Ernährung am Arbeitsplatz spricht.
Leistungstiefs bleiben aus
Wer kennt es nicht? Die Mittagspause ist vorbei und wir ärgern uns, dass der Chef uns noch immer keine Kopfkissen für die Arbeitsstunden am Nachmittag gestellt hat. Nach der Mittagspause kommt das typische Nachmittagstief. Wir fühlen uns sehr müde, sind unkonzentriert und träge. Das liegt an der schweren Ernährung, die unser Verdauungssystem so stark in Anspruch nimmt, dass unser Körper sämtliche Energieressourcen auf die Verdauung konzentrieren muss.
Doch auch die morgendlichen Durststrecken, also von der Zeit nach dem Frühstück bis zu der Zeit zum Mittagessen belasten uns. Denn während dieser Durststrecke benötigt unser Körper eigentlich einen kleinen Energieschub in Form von gesunden Snacks für zwischendurch.
Kostenfalle Fast-Food
Es ist kein Geheimnis, dass selbst gekochtes Essen oder der Einkauf beim Supermarkt um die Ecke günstiger ist als ein Restaurantbesuch. Trotzdem ist vielen nicht die Höhe der monatlichen Kosten für diesen Lifestyle bekannt. Wer einmal ernsthaft für einen Monat die Kosten für alle außerhalb gegessenen Gerichte zusammengerechnet hat wird erstaunt über das Ergebnis sein.
Das sagt die DGE über eine gesunde Ernährung am Arbeitsplatz
Die DGE, also die Deutsche Gesellschaft der Ernährung schlägt für eine gesunde Ernährung am Arbeitsplatz vor:
- Zwischenmahlzeiten essen um die Tiefs zu verhindern.
- Gerade morgens am besten zwei Mahlzeiten in einem Abstand von etwa zwei bis drei Stunden zu sich nehmen. So wird gewährleistet, dass du mit ausreichend Energie in den Tag startest.
- Falls du dich doch für Fast-Food entscheidest, dann solltest du deinen Körper Abends unbedingt noch einmal mit Nährstoffen in Form von Obst und Gemüse versorgen. Da Fast-Food sehr nährstoffarm ist fehlen dem Körper wichtige Nährstoffe, die er benötigt um korrekt zu funktionieren und gesund zu bleiben.
- Bei selbst geschmierten Broten ist es eine gute Idee sie z.B. mit Gurken- und Tomatenscheiben zu garnieren. Nicht nur, dass ihre Optik appetitanregend ist, sie peppen das geschmierte Sandwich noch einmal zusätzlich mit gesunden Vitaminen und Nährstoffen auf.
Motivationsfaktoren – Was hilft bei der Umsetzung?
Eine gesunde Ernährung am Arbeitsplatz hört sich zunächst nach viel Aufwand an, da die Gegebenheiten im Betrieb nicht gerade förderlich für eine gesunde Ernährung sind. Immerhin würde man sich ja sonst schon gesund ernähren. Doch tatsächlich sieht die Sachlage ganz anders aus. Denn die betriebliche Umgebung hält auch einige Ressourcen für uns bereit, die uns und unsere gesunde Ernährung unterstützt. Die größte Ressource in diesem Zusammenhang sind wahrscheinlich unsere Kollegen. Ihnen geht es ähnlich wie dir – auch sie sind grundsätzlich für eine gesunde Ernährung im Alltag, aber scheitern an der Umsetzung. Indem sie sehen wie du dich gesund ernährst inspirierst du sie und es dauert nicht lange, bis einige es dir gleichtun werden. So schaffst du dir ein motivierendes Umfeld aus den Menschen mit denen du dich tagtäglich umgibst. Einen besseren Erfolgsgaranten gibt es gar nicht!